Im Herzen des kreativen Prozesses
26. Juli 2021
Blicken Sie hinter die Kulissen des kreativen Prozesses
Im Herzen des kreativen Prozesses

„Wenn die Fantasie real wird, taucht die Emotion auf.“

Als Valérie Messika diese Worte schrieb, wusste sie noch nicht, dass 2015 ihr Traum unter dem Dach eines Pariser Gebäudes im Herzen der Hauptstadt Wirklichkeit werden würde. Das Atelier ist für Valérie Messika ein kreativer Rückzugsort, wo Inspiration zutage tritt und Ideen Form annehmen. Eine Ziehbank für das Gold, ein Schmiedebereich, Werkzeug – das Atelier ist mit allen technischen Hilfsmitteln ausgestattet, um die von Valérie Messika ersonnen Meisterwerke Wirklichkeit werden zu lassen. Jedes Jahr erschafft die Maison immer gewagtere neue Kreationen, die die Grenzen sowohl der Schmuck- als auch der Modetechniken erweitern. Die Herausforderung der Schmuck- und Haute-Joaillerie-Maison Messika? Den Geist der Maison im Balancespiel von Modernität und Goldschmiedetradition erstrahlen zu lassen.

Valérie Messika, Gründerin und künstlerische Leiterin, nimmt uns mit ins Herz des kreativen Prozesses der Maison Messika.

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Messika und Frankreich schreiben eine Liebesgeschichte, die inzwischen 15 Jahre währt: Warum entschieden Sie sich für Paris, um Ihr Haute-Joaillerie-Atelier einzurichten? Und warum Paris, um auch Ihre erste Boutique zu eröffnen?

Valérie Messika (VM): In meinen Augen ist Paris die schönste Stadt der Welt. Sie ist eine geschickte Mischung aus Geschichte und Modernität. An jeder Straßenecke findet man französisches Savoir-faire und Kunsthandwerk – in der Architektur bestimmter Gebäude, in Museen, in Parks ... Die Pariser Lebenskunst inspiriert mich sehr bei der Kreation meines Diamantschmucks, daher war es für mich eine naheliegende Wahl, dort unsere erste Boutique sowie das Haute-Joaillerie-Atelier einzurichten, das es mir ermöglicht, den Kunsthandwerkern bei der Kreation der neuen Kollektionen so nah wie möglich zu sein.

Können Sie die Rollen erklären, die Sie beim Abenteuer Messika innehaben?

VM: Ich habe die Schmuckmaison Messika 2005 gegründet. Ich bin also die Gründerin und auch die künstlerische Leiterin. Der kreative Prozess ist eine vierhändige Angelegenheit: Ich teile mir den Job mit meinem Cousin Didier, der mich seit Beginn dieser wunderbaren Erfahrung jeden Tag begleitet hat.

Wie lange arbeiten Sie schon zusammen?

VM: Seit fast 15 Jahren! Didier ist mein wahres Alter Ego bei der Kreation. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge und unsere Ideen kommen immer zusammen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Sowohl unsere Komplementarität als auch unsere Unterschiede sind ein Vorteil, der es uns ermöglicht, sehr schöne Errungenschaften zu gebären.

Wie würden Sie den kreativen Prozess beschreiben, den Sie gemeinsam ins Leben gerufen haben?

VM: Wir tauschen ständig Ideen aus. Wir können uns gegenseitig Millionen von inspirierenden Nachrichten und Fotos schicken. Wir verbringen auch außerhalb des Büros viel Zeit miteinander. Unsere Vorstellungskraft ist letztlich ganz spontan und organisch. Der Prozess ist nie ganz abgeschlossen, bis wir vollständig zufrieden sind.

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Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre Kollektionen?

VM: Ich lasse mich von der Mode inspirieren, von der Haute Couture, aber vor allem: von den Frauen von heute. Ich finde Inspiration in meinem täglichen Leben, durch Frauen im Allgemeinen, aber auch durch Architektur und Kunst. Ich habe das Glück, viel zu reisen und neue schöne Orte zu entdecken, die mich jeden Tag mehr inspirieren. Der Art-Déco-Stil hat mich schon immer sehr inspiriert, denn die Grafik und die Geometrie der Linien bringen eine gewisse Dynamik mit sich. Ich kombiniere ihn in meinen Designs mit dem Brillant- und Smaragdschliff. Er zeigt sich auch in mehreren Sets meiner „Messika By Kate Moss“ Haute-Joaillerie-Kollektion.

Könnten Sie in ein paar Worten den kreativen Prozess bei Messika erklären?

VM: Im Gegensatz zu den prestigeträchtigen Maisons der Place Vendôme, die über ein jahrhundertelanges, reichhaltiges Archiv mit unterschiedlichen Stilen verfügen, beginne ich alle meine Kreationen mit einem leeren Blatt. Bei Messika ist jede neue Schmuck- oder Edelsteinkollektion ein echter Sprung ins kalte Wasser, auch wenn ich zugebe, dass ich von bestimmten Schmucktechniken besessen bin. Ich beginne den Prozess immer ohne ein klares Briefing. Der schwierigste Aspekt ist die Umsetzung meiner Ideen in eine Zeichnung. Ich habe immer eine Menge Ideen, aber manchmal ist es ziemlich schwierig, das Ergebnis zu bekommen, das ich mir vorgestellt habe. Am Ende schaffen wir es – zum Glück – immer, es möglich zu machen.